Mittwoch, 17. April 2019

Karfreitag früher: Kirchgang und Ruhe

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Jesus mit Dornenkrone am Kreuz, am Westerwald gesehen. Der Himmel verdunkelt sich. Symbol für unseren Karfreitag. (Bild: wellSi-made)

Mundart: Jesus bet Dornenkrone oam Krüzze, em Westerwald geseh. Dr Hemmel verdunkelt sech. Symbol for oosen Karfreidach. (Beld: wellSi-made).


Erinnerung an Jesu Kreuzigung auf dem Berg Golgata


16. April 2019 (BuJuw). In unserer Kindheit war der Karfreitag ein stiller Tag: Das Radio blieb aus, einen Fernseher gab es die frühen Jahre nicht. Morgens stand bei uns und unseren Bekannten und Nachbarn der Kirchgang auf dem Programm – im Gemeindehaus oder in der Martinikirche.
Beim Gottesdienst wurde an das Leiden Christi, seine Kreuzigung und seinen Tod auf dem Berg Golgata bei Jerusalem erinnert, wie es auch im Neuen Testament steht und wir Kinder es im Religionsunterricht in der Schule und den Karfreitagsgottesdiensten lernten. Der Karfreitag wird seit Jahrhunderten als „besonderer Tag“ begangen, aber je nach Zeit unterschiedlich. Bei uns ist er gesetzlicher Feiertag. In der Jugend bekamen wir auch mit, dass er ein so genannter „stiller Feiertag“ ist. Zum Beispiel lief damals in Gaststätten keine Musikbox, und das Radioprogramm war angepasst an diesen Feiertag.

Stiller Tag und karges Essen
Der bei uns zu Hause stille Karfreitag war auch mit kargem Essen verbunden, ein Fastentag in vielen Belangen. Weder Fleisch noch Wurst, was beides ohnehin nicht täglich auf dem Speisenplan stand, kamen auf den Tisch. Zur Hauptmahlzeit am Mittag gab es zum Beispiel Kartoffeln und Spinat, kombiniert mit Spiegeleiern oder gekochten Eier in einer Senfsoße, häufig auch Fisch. Den kauften bei uns die Mütter zu solchen Tagen ortsnah im Konsum.
Den Wortteil „Kar“ in Karfreitag verbinden wir daher auch mit „karg“. Je nach Ableitung gibt es aber verschiedene Deutungen zu „Kar“, zum Beispiel Klage und Kummer und andere.
Der Karfreitag geht dem Osterfest voran, der „Auferstehung“. (jw)


In Siegerländer Mundart/ Sejerlänner Platt

Karfreidach fröer: Kirchgang un Roah
Erennerung ah Jesu Kreuzijung op dem Berch Golgata

16. April 2019 (BuJuw). E ooser Kendhitt woar dr Karfreidach/ Kaarfrierich e stellr Dach: Det Radio bleeb uss, en Fernsehr goaw et e dn fröae Joahrn net. Morjens stonn bi oos un oosen Bekannten und Noachboarn dr Kirchgang op dm Programm – em Gemeindehuss orrer e dr Marttinikirche. Bim Goddesdenst wuhr a det Leiden Christi, sinn Kreuzijung un sinnen Doart op dm Berch Golgata bi Jerusalem erennert – wie et em Neue Testament steahrt un mr Kenner et em Relijionsonnericht e dr Schoarl un dn Kaarfrierichs-Goddesdensten luhrden. Dr Krafreidach wird sitt Jahrhonnerden als „besonnerer Dach“ begange, awwer je noa Zitt onnerschedlich. Bi oos ess‘r gesetzlichr Feierdach. E dr Jujend bekoamen mr oach met, dat‘et e „steller Feierdach“ es. Zom Beispiel leef doamals e Gaststätten kinn Musikbox, un det Radioprogramm woar aagebasst a dn Feierdaach.

Steller Daach un karges Esse
Dä bis oos deheim stelle Karfreidach woar och bet kargem Esse verbonne, e Fastendaach en veele Belange. Werrer Fleisch noch Wurscht, wat bi oos ornehin net jeden Dach op dm Speiseplan stonn, koamen op dn Desch. Zr Hauptmoahlzitt am Meddach goaw et zom Beispiel Doffeln un Spinat, doazoo Spejeleijer or gekochte Eijer bet Senfsoße, oft och Fesch. Dänn keefe bi oos de Möörer a solchen Daae em noahe Konsum. Dat Wordstöcke „Kar“ ee Karfreidach verbenne mr desweije och bet „karg“. Je noa der Ableidung gerret awer onnerschedliche Deudunge zoo „Kar“ wie „Klae un Kummer“ un annere.
Dr Karfreidach geahrt dem Ors(ch)terfesr voran, dr „Oberstehung“. (Georg Hainer)


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