Montag, 3. Dezember 2018

Weihnachts-Geburtsgeschichte als Gedicht

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Dr Engel verkündete dn Hirde de Geburt va Jesus. Der Engel verkündete die Geburt Jesu in Betlehem.           (c)Fotos, Repros: presseweller, Gestaltung 2018 wellSi-made




Kaiser Augustus ordnete doamals aa
zor Volkszählung mösse jedermaa.
Ett ess ee Syrien zo dr Zitt,
als ett en Verwalter noamens Cyrenius gett.
All salle zöm Registriern a ihren Herkunftsort,
so zoch ett Josef uss Nazareth un sinn schwangere Frau Maria fort.
Se machten sech op ee‘dt jüdische Land,
zor Stadt Davids, als Betlehem bekannt.
Dat koam nu alles desweije so:
Joseph gehürrde demm Huss Davids zo.
Als se doa woarn, wuhr Marias erschder Sohn geborn.
Se lääde enn e‘ne Krippe, weil sosst kinn Platz mä woar.

E dr Gäjend woarn Hirde bi den Ställ,
e Engl koam, un ett lüchtete hell.
Dn Hirde wuur nu Angst un Bang,
dat duarde awwer net so lang.
Dr Engl säede, fürchtet au net,
ech breng für alle Mensche ne freudije Noaricht bet.

Au ess heut dr Heiland geborn, verkündete hä,
Christus dr Herr uss dr Stadt Davids - die loach e dr Näh.
Ech gäe au noch e Zeiche, doamet‘er den Wäch fänd:
e Wenneln geweckelt, eener Krippe läit dat Kennd.
Doa koamen veele Engel, un de himmlische Heerschare leese et schallen:
Ehre sie Gott e dr Höhe un dn Mensche e Wohlgefallen!

De Hirde üwwerläeten un machten sech op, als de Engl woarn fort.
Zo seh, wat enn verkündet woar va Betlehem, demm wonnersam Ort.
Un se fanne Maria, Joseph un dat Kend e dr Krippe ald baal
un verzärrlten üwerall, wat ehne vam Kend gesät wuurn woar.
All die dat hörden, fanne de Geschechde wonnerlich,
Maria aber woar bewäit un beheelt alles deef enn sech.

De Hirde genge zuröck zo ihrer Herde, zom Platz,
breese un lobten Gott, weil alles so war, wie gesät, Satz for Satz.
Noa acht Dach, dat Kennd wuar beschneere, doa koam dr Name heruss.
So, wie Maria ald veel fröher vam Engel gehört, heeß et Jesus.
                                                                                                12/2018 Georg Hainer

Völlig neu und überarbeitet, hat der Siegener Verlag Buch-Juwel die Geburtsgeschichte Jesu in Betlehem bearbeitet. Die verschiedenen Versionen von Autor Georg Hainer: in Siegerländer Mundart, leicht modernisierter Originaltext nach der Bibel, Kurzversion und Sprachausgabe sowie nun neu in Reimform, wie es sie wahrscheinlich zurzeit noch nicht gibt.

Heimat Siegerland ist bei Buch-Juwel immer ein Thema. Mundart gehört dazu. Große Liste auf den Verlagsseiten, wohl sonst ebenfalls selten, nach Themen sortiert. 

Schauen Sie einfach (ohne Anmeldung) vorbei: www.buch-juwel.de 



Samstag, 1. Dezember 2018

Die Geschichte von Jesu Geburt in Sejerlänner Platt und anderen Versionen

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Engel mit Krippendarstellung. (Repro: presseweller/ wellSi-made)



Buch-Juwel bringt die "Weihnachtsgeschichte" in neuer Fassung in Siegerländer Platt, in einer Kurzversion sowie auch zum Anhören 


Siegen. 1. Dezember 2018. Die Geschichte von Jesu Geburt nach der Bibel liest sich immer wieder neu faszinierend. Jahr für Jahr ist sie während der Adventszeit und besonders zum Heiligen Abend und zur Weihnacht präsent. Autor Georg Hainer hat sie nun für den Verlag Buch-Juwel (www.buch-juwel.de) in verschiedenen Versionen zusammengestellt, unter anderem auch in der Mundart seiner Heimat Siegerland, „Sejerlänner Platt“. Im kleinen bebilderten Blättermagazin finden sich drei Versionen, außer in Mundart der Hochdeutsch-Bibeltext und eine moderne Kurzform. Zusätzlich kann die Geschichte in Mundart – alles ohne Anmeldung – über die Homepage als Sprachversion aufgerufen werden.

Die biblische Geschichte nach dem Lukas-Evangelium von der Geburt Christi in Betlehem steht Jahr für Jahr zur Weihnachtszeit in vielen Teilen der Welt im Blickpunkt. Sie wird vorgetragen und teils als kleines Theaterstück in Kirchen und anderswo aufgeführt. Es ist eben eine Geschichte, die seit über 2000 Jahren die Welt bewegt. Im neuen sechsseitigen bebilderten Blättermagazin des Siegener Verlags Buch-Juwel präsentiert Autor Georg Hainer die Geschichte umfassend in mehreren Versionen – mit Hinweis auf die Vokal-, oder im Deutschen besser, Sprach-Version.

In Mundart und ganz neu in Kurzform
Mit der Geburtsgeschichte in Siegerländer Mundart, „Sejerlänner Platt“, beginnt das Magazin. Diese neu erarbeitete Version steht Mundartfreunden und Interessierten ebenfalls in einer Sprachversion von Georg Hainer zur Verfügung. Im bebilderten Magazin gibt es einen Hinweis darauf, wo auf den Buch-Juwel-Seiten dieser gesprochene Text – ohne Anmeldung – aufgerufen werden kann.
Für alle anderen ist die Geschichte im Originaltext nach der Bibel – mit nur kleinen modernisierten Veränderungen – abgedruckt sowie ganz neu eine moderne Kurzform, die dennoch alles Wichtige beinhaltet. „Ohnehin“, sagt Autor Georg Hainer, „bleibt für mich die Geschichte nach dem Lukas-Evangelium die schönste. So, wie wir sie seit Generationen kennen, gehört und gelesen haben.“

Mit einigen Bildern
Bilder von Engeln, Lichtern und Krippe, teils im Hintergrund belassen, lockern das Magazin auf. Es sind Kunsthandwerksarbeiten, einschließlich Tiffany, und Teil einer Krippe. Sie alle vermitteln ein Stück dieses Zaubers des einstigen bedeutsamen Ereignisses, dass uns bis heute freudig bewegt.

Über die Seite „Magazine, Videos, Blogs“ auf der Buch-Juwel-Homepage ist das Magazin ohne Anmeldung aufrufbar. Auf „Magazine“ gelangen Nutzer unmittelbar über „Direktaufruf“ auf die Sprachversion in Mundart.
Lesen Sie auch die neue Reim-Form zur Geburtsgeschichte. Wie unten aufrufbar.  

Mehr Infos zu vielfältigen Beiträgen: www.buch-juwel.de

Sofern Ausdrucke, einzelne Texte oder PDF-Seiten gewünscht werden, bitte anfragen. 

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Herbst im Siegerland zur Kinderzeit


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Herbstbunt in Siegen am Rosterberghang. (Alle Fotos: (c) presseweller)


Kastanien sammeln, Erntedank und Drachen steigen lassen



3. Oktober. Siegen. Wenn sich mit dem Oktober die Wälder nach und nach verfärben und in den Gärten nach der Ernte „aufgeräumt“ wird, dann ist das eine besondere Zeit. Das war für uns Kinder auch in den 1950er-Jahren so. Die Luft ist kühler als im Hochsommer, und teils gibt es bereits Bodenfrost. Neben hin und wieder windigem Wetter und Regen sind es die Sonnentage, die dieser Jahreszeit zu ihrem Glanz verhelfen, in den „goldenen Herbst“ eintauchen lassen, der die Natur in einen Rausch der Farben versetzt.

Die früher einsetzende Dunkelheit bedeutet „kürzere“ Tage fürs Spielen im Freien. Zu unserer Kindheit galt noch die normale“, die „richtige“ kalendarische Zeit, nach der sich die Natur ausrichtet. Mit Uhr umstellen sowie der „Sommer-“ und der fälschlich „Winterzeit“ genannten Periode hatten wir nichts am Hut, bevor die Politik „an der Zeit gedreht“ hatte. Heute sagen viele „wat for e Blödsinn“. Nun, vielleicht wird es irgendwann wieder geändert. Die EU hatte vor wenigen Wochen die völlig unrepräsentative Umfrage gestartet. Die Mehrheit der Teilnehmer hatte sich dafür ausgesprochen, die Zeitumstellung abzuschaffen.



Doffeln (Kartoffeln) eingekellert, herbstlicher Schmuck mit Kürbis. 


Danke für die Ernte
Nach der Ernte, wenn Obst, Gemüse und die Feldfrüchte eingebracht sind und Stoppelfelder zurückbleiben, gilt es „danke für die Ernte“ zu sagen. Das gilt nicht nur für bäuerliche Betriebe, sondern für alle. Schließlich tragen die Produkte zu unser aller Versorgung bei. Jahr für Jahr kellerten wir einige Zentner Kartoffeln ein. Das Erntedankfest wird Anfang Oktober gefeiert, oft am 1. Oktobersonntag. Es gibt verschiedene Termine. Auf jeden Fall besuchten wir und Nachbarkinder mit den Eltern zum Fest das Gemeindehaus oder die Kirche. Der Altarraum war mit Ähren und Früchten festlich geschmückt, so wie es heute ebenfalls noch oft ist. Schön. Auf manchen Dörfern gab es auch geschmückte Erntewagen und mehr. Kurz: Das Erntedankfest war für uns ein besonderer Tag!

Gemütliche Zeit trotz der Zeugnisse
Die frühe Dämmerung ließ uns bereits an die Weihnachtszeit erinnern: Lange kann es nicht mehr dauern. Der Martinstag mit Laternenumzügen lieferte bereits eine gute Einstimmung. Wir sangen „St. Martin ist ein guter Mann, ...“ und andere. In der Straße fanden sich auch vor diesem Tag "Laternen-Kinder" zusammen. Die einen hatten einen „Mond“, die anderen die klassischen zylinderförmigen Laternen mit den Falten und in unterschiedlichsten Farben von Gelb und Rot bis Hellblau. Wir sangen „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne ...“ und klingelten an mancher Haustüre in der Hoffnung auf ein kleines Extra, ein paar Bonbons, etwas Schokolade oder einen Groschen. Für dieses Zehn-Pfennig-Stück konnten wir früher sogar noch etwas kaufen, zum Beispiel einen Lutscher. Ob man das mit einem Fünf-Cent-Stück auch kann, sei einmal dahingestellt. So mancher sagte heute „Fröaer bekoomst de noch wat ford Geld“ (Früher bekamst du noch was fürs Geld).

Die Schulkinder hatten Herbst- oder Kartoffelferien. Aber nicht nur das. Vor den Ferien gab es die Zwischenzeugnisse, „Giftblätter“. Da konnte es zu Hause hier und da auch Knatsch geben oder zumindest die Ermahnung: „Itz mosst de dech moa op dn Hoerseboarem setze“ (Jetzt musst du dich mal auf den Hosenboden setzen), kurz, „du musst dich nach den Ferien mehr anstrengen!“ Andere hatten gute, die meisten hatten durchschnittliche Zeugnisse, was sich in Lob oder Zufriedenheit ausdrückte. In unseren Kreisen gab es für gute Zeugnisse kein Geld, wie es heute oft anders üblich ist.
Abgesehen vom Laternenrundgang, bei dem teils auch die Mütter mitgingen, mussten wir vor der Dunkelheit zu Hause sein. In unserer Straße am Siegener Rosterberg sorgten die Gaslaternen, die jeden Abend von einem zuständigen Mitarbeiter der Gaswerke oder Stadt bedient wurden, für ein angenehmes dunkel-gelbes Licht. Zu Hause war der Herd oder der Ofen „gestocht“ (in Betrieb) und sorgte für wohlige Wärme. Dafür mussten vorher genug Kohle, Briketts und Holz eingetan werden. Wir trugen das Heizmaterial in Eimern in den Keller oder bis ans Kellerfenster. Heizungen gab es in unserer Straße noch kaum.
Wie wir hatten viele noch keinen Fernseher. Wir hörten an Herbst- und Winterabenden noch Hörspiele am Radio, spielten oder sangen zusammen und gingen für heutige Verhältnisse früh zu Bett. Wenn die Zeit rückte, hieß es „Itz awwer ab eed Bedde“ (Jetzt aber ab ins Bett).



Fleißig gebaut, der Schwarz-Rot-Gold-Drachen.  



Wenn die Drachen steigen
Das Siegerland mit seinen vielen Tälern und Höhen, bot uns auf
den Hügeln viele freie Flächen. Für uns war das oben am Rosterberg die Radschläfe, die damals noch nicht bebaut und damit ein willkommenes Gelände fürs Fußballspiel und im Herbst fürs Drachensteigen war. „Mr wonn moa enn schöarne Drache baue“ (wir wollen mal einen schönen Drachen bauen). Die Väter hatten, teils mit den Kindern zusammen, Drachen gebaut – aus Holzleisten, buntem pergamentartigem Papier, mit langen „Schwänzen“ und Schnur zum „Ausfahren“. Die verschobene Vierecksform war – neben einigen anderen Formaten – üblich. Damit ging es dann auf die „Schläfe“. Meist waren wir zu mehreren. Dann ging es je nach Wind los. Die Drachen wanden sich in die Höhe. Wir mussten Seil „zugeben“ oder je nach Wind wieder einholen. Wenn wir es noch nicht richtig konnten, halfen die Väter oder Mütter nach und zeigten uns, wie es geht. Abstürze waren aber dennoch nicht ausgeschlossen. Für uns Kinder waren das erlebnisreiche, rundum gute Tage. In heutiger Zeit sehen wir zur Herbstzeit oft auf dem Wiesengelände am Giersberg und in Wilden viele bunte Drachen in verschiedenen Formen am Himmel: schön und an unsere Kindheit erinnernd.



Aus den glänzenden Kastanien bauten wir Männchen. 


Bunte Wälder und Kastanien
Noch während die Äpfel und Birnen zu Ende reiften, hingen auch die Kastanien mit ihrem stacheligen grünen Außengehäuse an den Bäumen. Manche waren schon auf der Erde gefallen und „geplatzt“. Da lagen sie vor uns, die einfach schönen glänzend-braunen Kastanien, die wir zum Beispiel auf dem Eintrachtgelände in Siegen fanden. Unten auf der „Eintracht“ steht heute die Siegerlandhalle. Wir trugen die Kastanien nach Hause. Dienten sie einerseits zur herbstlichen Dekoration, bastelten wir mit Mutter, älteren Geschwistern oder allein Männchen und anderes daraus. Dazu brauchten wir dünne Holzstücke. Streichhölzer waren ideal. Der rote „Feuerkopf“ war vorher entfernt worden. Jeder kann sich vorstellen, dass so die Abende nicht langweilig wurden. Das alles, von den Drachen bis zu den Kastanien, war auch viele Jahre später so, als wir selbst Eltern waren. So schließen sich doch schlussendlich nicht die Erfahrungen, Erkundungen und der Lebenskreis, sondern vieles wird von Generation zu Generation weitergetragen und lebt fort, wenn teils auch in anderer Form.


Herbststimmung im Siegtal bei Nenkersdorf. 


Es ist nicht überall so, aber bei uns im Siegerland mit den Haubergen, Nieder-, Misch- und Nadelwäldern ist es so, dass sich Wälder und Landschaften im Herbst in einem wahren Farbrausch zeigen. So kennen wir es seit der Kindheit, und es ist bis heute so. Nein, wir brauchen nicht die sicher ebenfalls schönen Bilder aus anderen Regionen und vielen Teilen der Welt, wir haben sie vor der Haustüre. Es ist ein magisches Farbenspiel aus Grün, Rot, Braun und Gelb, dass an allen Ecken zu sehen ist. Und natürlich zeigen sich alle Farben in immer wieder anderen Nuancen, Einfärbungen. Eine bunte Wunderwelt, die uns die Natur seit jeher – und sicher immer weiter – bietet! Faszinierend.

„Mr sinn gern Sejerlänner“ sae veele. Joah, häst räächt.“ (Wir sind gern Siegerländer, sagen viele. Ja, du hast recht.)  Georg Hainer

Hinweise: Fotos aus verschiedenen Jahren. Örtlichkeiten können sich verändert haben. Irrtum bleibt zu allen Darstellungen stets vorbehalten. Es gibt eine große Auswahl an Herbstfotos aus dem Siegerland und anderen Regionen. Bei Interesse bitte bei Buch-Juwel oder Presseweller anfragen.

Autor Georg Hainer: Georg Hainer hat die Texte zu den Siegerland-Büchlein des Verlags verfasst sowie zig Geschichten, Gedichte und Beiträge zum Siegerland. 

Verlag Buch-Juwel: Der Siegener Verlag gibt im kommerziellen Bereich Heimatbücher heraus sowie Poster. Nicht kommerziell sind die verschiedenen Blogs, Magazine und Beiträge, die ohne Anmeldung über die Internet-Seite www.buch-juwel.de aufgerufen und frei gelesen werden können.  Das gilt auch für die Mundartseiten mit zahlreichen Begriffen, einschließlich kurzen Übersetzungen und Erläuterungen. 

Samstag, 1. September 2018

Oos Sommr: Veele Bloome un Orwst

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E kleij Blomearranschemon, wie mr ett emm Sommr 2018 oft e dn heimische Gärde soah.

Ein kleines buntes Blumenarrangement, wie man es im Sommer 2018 häufig in den heimischen Gärten fand. 
(Alle Fotos im Beitrag: (c) presseweller, Montage wellSi-made)    






Schöar, awwer bet wahne Hetze und veel zo drüij for de Nadur

Von Georg Hainer

31. August 2018. Ee häddem Sommr woarn de Weese baal nemmer grö, sonnern brunng. De wahne Hetze bet deils witt üwwer drissich Grad härren zogesetzt. Bet dr Hetze geng et ald em Mai loars. Et hätt wernich gerähnt, alles woar drüej. Awwer Johannis- und Stachelbeern goawet veel, un am Äbbelbaum henge de Äste bes op dn Borrem. De August-Äbbel woarn ald fröh, un och einije annern Sorde woarn baal riff. Goore Ernde – zom Esse, zom Ennkooche, for Abbelmus un -saft un nadürlich for Äbbelkooche. Von den Noachbarn goawet och späer zockersöße Mirabelle un Quetsche. Da ha mr och enn leckere Koche druss gemacht. 




Dr Äbbelbaum trooch good. Veel Arwet: Abbelmoos un -saft un leckerer Äbbelkooche.

Der Apfelbaum trug gut. Viel Arbeit: Apfelmus und -saft und leckerer Apfelkuchen. 


Dr Rest kömmt noch em Herwst. Dä begennt der Sonn un dr Nadur noa e deesem Joahr om 23. September. We zom Fröajoahrsbegenn sproachen de Ellern och va der Dach-un-Nacht-Gleiche“. De Gärde woarn bont bett dn veele Strüchern un Bloame wie Roarse, Stockroarse un Hortensie, und sogar der groarße Kaktus blöhde dusse zwomal hennernanner. Alles schöar, wenn ett nur net emmer so heiß gewäse wär. Schlächt woar, darret kaum geränt hätt. Alles drüij.

Veel gegosse

Bet dr Blöde soah dat alles good uss, awwer op dem Plan for de Gaarde-Arwet stonn vor allem „Geese“ - morjens fröh un oawends. De Wasser-Sammelbehälter woarn schwinn leer, un veel koam net noa. Un itz? Leidungswasser. Wenn doa noch ne Wasserbombe zom Verdeile dazö kömmt, komme letztendlich für de Saison so einije Mark, joa, Euro, ah Kossde zesaame.
Det Gemöös un anneres soah och goot uss. Gurke, Zucchini, Kürbis, Stangeboahrne und Kollrawe koame op dn Meddagsdesch. De Duffeln bruche noch e bessche, dr Knoblauch woar itz och net rechdich gewaase. Awwer dr Herbst kömmt joa noch.


Einjje wernije Doffeln sinn net rechdech aagegange, die annern sinn good un schmecke. Ob Doffeln, Orwst orrer Gemöös: alles oogespretzt un direkt uss dm eijene Gaarde op dn Desch! Direkter gearet net.

Einige wenige Kartoffeln sind nicht richtig angegangen, die anderen sind gut und schmecken. Ob Kartoffeln, Obst oder Gemüse: alles ungespritzt und direkt aus dem eigenen Garten auf den Tisch. Direkter geht nicht. 

Doa seh de Gärde, Wäller un de Nadur werrer ganz annersch uss – och ee schöarne Farwe. Dazo gehört och, dat ett net mr so heiß ess und ab und zoo rähnt. Dat wonn mr doch hoffe!
Awwer dat konn mr un alle Mensche – zom Glöck – üwwerhaupt net bestemme or ännern. So wird dr Sommr 2018 als schöar, awwer heiß un drüij e dr Erennerung bliewe.


In Hochdeutsch

Unser Sommer: Viele Blumen und Obst im Garten
Schön, aber mit großer Hitze und viel zu trocken für die Natur
Von Georg Hainer

31. August 2018. In diesem Sommer waren die Wiesen bald nicht mehr grün, sondern braun. Die große Hitze mit teils weit über 30 Grad hat ihnen zugesetzt. Mit der Hitze ging es schon im Mai los. Es hat wenig geregnet, alles war trocken. Aber Johannis- und Stachelbeeren gab es reichlich (viel), und am Apfelbaum hingen die Äste bis auf den Boden. Die August-Äpfel waren bereits früh, und auch einige andere Sorten waren bald reif. Gute Ernte – zum Essen, zum Einkochen, für Apfelmus und saft und natürlich für Apfelkuchen. Von den Nachbarn gab es etwas später auch zuckersüße Mirabellen und Zwetschgen. Davon  haben wir auch einen leckeren Kuchen gemacht.



  
Ein Klassiker: Quetschekooche, also Pflaumen- oder Zwetschgen-Kuchen. Lecker.


Der Rest kommt noch im Herbst, der in diesem Jahr am 23. September beginnt. Wie zu Frühjahrbeginn sprachen die Eltern auch von Tag-und-Nacht-Gleiche.
Die Gärten waren im Sommer bunt mit den vielen Sträuchern und Blumen wie Rosen, Stockrosen und Hortensien, und sogar der große Kaktus blühte draußen zweimal hintereinander. Alles schön, wenn es es nur nicht immer so heiß gewesen wäre. Schlecht war, dass es kaum geregnet hat. Alles trocken.

Viel gegossen
Mit der Blüte sah alles gut aus, aber auf dem Plan für die Gartenarbeit stand vor allem „Gießen“ -morgens früh und abends. Die Wasser-Sammelbehälter waren schnell leer, und viel kam nicht nach. Und jetzt? Leitungswasser. Wenn dann noch eine Wasserpumpe zum Verteilen dazu kommt, kommen letztendlich für die Saison so einige Mark, ja, Euro, an Kosten zusammen.
Das Gemüse und anderes sah auch gut aus. Gurke, Zucchini, Kürbis, Stangenbohnen und Kohlrabi kamen auf den Mittagstisch. Die Kartoffeln brauchten noch ein bisschen. Der Knoblauch war noch nicht richtig gewachsen. Aber der Herbst kommt ja noch.
Dann sehen die Gärten, Wälder und die Natur wieder ganz anders aus – auch in schönen Farben. Dazu gehört, dass es nicht mehr so heiß ist und ab und zu regnet. Das wollen wir doch hoffen.
Aber das können wir und alle Menschen – zum Glück – überhaupt nicht bestimmen oder ändern.
So wird der Sommer 2018 als schön, aber heiß und trocken in Erinnerung bleiben.
Aktualisiert am 11. 9. 2018

Mehr Geschichten in Mundart und zum Siegerland auf diesem Blog und auf unseren Internetseiten www.buch-juwel.de

Hinweis: Der Bericht beruht auf eigenen Eindrücken aus dem Siegerland. Hinsichtlich Daten und Schreibweisen bleibt Irrtum vorbehalten. Soweit nicht anders angegeben, sind bei Buch-Juwel alle Beiträge ohne Anmeldung aufruf- und frei lesbar!
Es darf auch gern ein Link gesetzt werden. Allerdings dürfen weder Text noch Fotos, ob komplett oder in Teilen, in eigenen oder dritten Webseiten oder in Social Media jeder Art genutzt werden! Bei Interesse bitte unbedingt anfragen. Jegliche kommerzielle Nutzung durch Dritte ist ohne unsere Zustimmung ausgeschlossen. Presse, Medien können zum Hinweis auf unsere Veröffentlichungen kurze Zitate mit Quellennachweis veröffentlichen. Unsere sämtlichen Beiträge unterliegen dem Urheberschutz, (c) bei Verlag Buch-Juwel und Autor Georg Hainer, D-Siegen sowie teils, hier Fotos, beim Medienbüro DialogPresseweller, Siegen. Es gilt deutsches Urheberrecht. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist D-Siegen/ NRW, in 1. Instanz stets das Amtsgericht.   

Samstag, 21. Juli 2018


Die Sommer der Kindheit in Siegen – Beitrag mit Fotos


Bei Buch-Juwel gibt es einen erinnernden Rückblick auf die 1950er



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Siegen. 21. Juli 2018 (DiaPrw). In die Anfänge der 1950er-Jahre führt der große Beitrag "Die Sommer der Kindheit in Siegen" zurück. Er ist mit Bildern aus verschiedenen Jahren aufgelockert und auf dem Gedichts- und Geschichten-Blog des Siegener Verlags Buch-Juwel (www.buch-juwel.de) nachzulesen. Bei vielen wird die Geschichte Erinnerungen wecken.  Die Homepage ist ohne Anmeldung aufrufbar.


Siegen. Die Türme der Marienkirche (l.) und Nikolaikirche mit dem Krönchen, dem Wahrzeichen der Stadt. (Foto: presseweller) 

Erinnern Sie sich noch an das Zinkwännchen auf der Wiese, in dem man als Kleinkind planschte, an Abzählreime, Straßenspiele und gebleichte Wäsche? Zu diesem und mehr wird im 1. Teil der neuen  bebilderten Geschichte geschrieben, die den Untertitel "Planschen, Sonnen, Spielen“ trägt.  Der Verlag Buch-Juwel hat sie jetzt in seinem Gedichts- und Geschichten-Blog veröffentlicht.

Frühe 1950er-Jahre
Die Nachkriegszeit bis zu den frühen 1950er-Jahren war eine Zeit, in der Kinder noch mit vielen etwa Gleichaltrigen aus dem Haus oder der Nachbarschaft spielen konnten und es auf der Wohnstraße kaum Verkehr kam. Die Eltern waren froh, dass der Krieg vorbei war und schon bald der wirtschaftliche Aufschwung kam, bekannt als „Wirtschaftswunder“. So lässt die Geschichte erinnern und viele noch einmal auf die damaligen Zeiten rückbesinnen. Der große Beitrag ist ohne Anmeldung bei buch-juwel.de unter „Siegerland-Forum“ aufrufbar.

Über die Homepage gelangen Sie auch zu weiteren Themen, Magazinen und mehr zum Siegerland: www.buch-juwel.de



Siegerländer Mundart: Liste erweitert


Bei Buch-Juwel gibt es jetzt noch viel mehr Begriffe in Sejerlänner Platt



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Siegen. 21. Juli 2018 (DiaPrw). Der kleine Siegener Verlag Buch-Juwel hat es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, die Siegerländer Mundart zu pflegen, ob in seinen Büchern oder Magazinen oder mit den seit Jahren bestehenden Mundartseiten auf seiner Homepage www.buch-juwel.de. Die lexikonartige Liste wurde und wird ständig erweitert. In den vergangenen Wochen sind zahlreiche Begriffe hinzugekommen. Hauptsächlich in vielen Dörfern von Nord nach Süd und von West bis Ost  hört man noch das "Sejerlänner Platt", in freilich immer wieder etwas anderen Aussprachen oder Begriffen. Manche Mundartfreunde finden außerdem in Arbeitskreisen oder anderen Zirkeln zusammen, um das "Platt" für nachfolgende Generationen zu bewahren. Die Homepage von Buch-Juwel ist ohne Anmeldung zugänglich.


Der Backes, das Backhaus, hier Hinweisschild, ist ein gutes Stück Siegerländer Tradition und verbindet sich gedanklich mit Schanzebroart, Schanzenbrot. (Foto: presseweller)

Der Fußboden, aber auch der Dachboden heißen in Siegerländer Platt „Borrem“, und „Kill“ ist ein Keil. "Mull" sagt man zu Maulwurf, und die Post bringt "dr Breefdräijer", der Briefträger. Solche Begriffe und viele, viele mehr finden Mundartfreunde auf der nun wieder beträchtlich erweiterten Mundartliste auf der Homepage von Buch-Juwel. Neben Baulichkeiten und Werkzeugen nahm sich Autor Georg Hainer auch den Tageszeiten, Wochentagen und „Möanden“, den Monaten an.
"Bei uns zu Hause in Siegen unterhielten sich früher die Eltern und viele Bekannte untereinander in Platt", sagt der Autor, "mit uns Kindern aber fast nur in Hochdeutsch - einmal abgesehen vom rollenden R." In der Verwandtschaft auf den Dörfern wurde damals überwiegend  in Mundart gesprochen.
Wer vergleichen will oder ein Wort sucht, kann sich die Begriffe, jeweils mit direkter Übersetzung, anschauen. Sie erhebt längst noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird daher immer wieder ergänzt. Die vierseitige Liste steht unter „Mundart“ auf der Buch-Juwel-Homepage.

Ebenfalls neu: Wer twittert, findet nun auch die von Buch-Juwel neu angelegten Hashtags (Beitragssammlungen mit besonderer Markierung) zum Siegerland: #heimatsiegerland und #siegerländermundart.

Allgemeine Infos und mehr: www.buch-juwel.de

Mittwoch, 20. Juni 2018

Die neue Galerie „Etwas anders“ zeigt typische Szenerien Siegerländer Orte


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Siegener Verlag Buch-Juwel mit neuem Bilder-Projekt gestartet

Siegerland. 20. Juni 2018 (DiaPrw). Mit „Siegerländer Orte – Etwas anders“ startet der SiegenerVerlag Buch-Juwel (www.buch-juwel.de) ein neues Projekt. Im ersten Teil sind auf 14 Seiten 13 Räume bestückt. Zu sehen sind typische Bauwerke und Landschaften in etwas anders gestalteten, aber erkennbaren Form. Der Bilderreigen geht von Burbach bis Wilnsdorf.



Um Freudenberg geht es im Raum 3 der neuen Galerie. (Repro (c) 2018 presseweller)


„Mal wieder etwas Neues“ hat man sich bei Buch-Juwel gedacht, als das Projekt „Etwas anders“ zu Siegerländer Ortsansichten aus der Taufe gehoben wurde. Die klassischen Bilder kennt nahezu jeder aus dem Siegerland. Deshalb greifen hier auf Foto-Basis neue, mal nicht alltägliche Gestaltungen der Ortsbilder, die gleichwohl alles erkennen lassen. So sind im ersten Teil Szenerien von Burbach, Freudenberg, Netphen, Siegen und Wilnsdorf entstanden. Die Gesamtdarstellungen wurden von „wellSi-made“ zusammengestellt und gestaltet. Die Galerie wird in den nächsten Wochen um einige Orte erweitert.

Mundart-Namen und Erläuterungen
Den vorgestellten Orten ist direkt im Titelkopf des jeweiligen Seitenraums die geläufige Mundartbezeichnung beigestellt. So wird zum Beispiel Burbach zu „Burwich“, Freudenberg zum „Flecke“ und Siegen zu „Seeje“ und „de Statt“.
Während in den Einzelräumen keine textlichen Erläuterungen zu finden sind, gibt es dennoch ausführliche Informationen zu den Abbildungen. Nach jeweils drei Räumen finden die Betrachter eine ausführliche Beschreibung zu den Bildnissen und teilweise Tipps zum Ort..
Die neue Galerie „Etwas anders“ ergänzt die bisherigen „Sejerlänner Galerien“ 1 und 2 mit insgesamt über 60 Räumen.
Alle Galerien sind ohne Anmeldung als Blättermagazin über die Seite „Magazine, Videos, Blogs“ aufrufbar und können frei gelesen werden.

*Auf den Seiten www.buch-juwel.de finden Sie Themen zum Siegerland und Mundart!

Donnerstag, 3. Mai 2018

Das Vaterunser in Siegerländer Mundart von Georg Hainer: Oos Babbe“




Ein stilles Gebet. Weithin bekannt ist das Vaterunser. ((c) presseweller)



Neuer Sprachbeitrag auf den Webseiten von Buch-Juwel


Siegerland. 3. Mai 2018 (BuJu). Die Mundartpflege, Sejerlänner Platt, ist beim Siegener Verlag Buch-Juwel (www.buch-juwel.de) ein wichtiges Anliegen. Ganz neu eingestellt, gibt es nun das Vaterunser, Oos Babbe“, in Mundart - etwas freier getextet. Die Tonversion kann ohne Anmeldung über die Homepage-Seiten „Magazine, Videos ...“ unter „Direktaufruf“ angeklickt und frei gehört werden. Der Text ist ebenfalls in Hochdeutsch eingesprochen. Als weiteren Beitrag, beide von Autor Georg Hainer in „Platt“ übertragen, gibt es den 23. Psalm, „Der gute Hirte“, zu hören.

Der Siegerländer Dialekt, der in jedem Ort wieder andere Aussprachen haben kann, ist überregional wenig vertreten, anders als beispielsweise die Bayerische, Schwäbische und auch Norddeutsche Mundart. Autor Georg Hainer ist es wichtig, das Siegerländische, das Sejerlänner Platt, im Bewusstsein zu halten und auch die Jugend an ihre Sprachwurzeln zu erinnern. Mundart steht schließlich für Heimat, Kultur und Tradition.

Aus Heimatbüchern
Die Mundarttexte sind den Büchern „Dat Siegerland“ aus 2010 sowie „Riewekooche, Glonk und Alldaachsläwe“ aus 2016 entnommen. „Mit Sprachbeiträgen kommen wir nicht so schnell voran“, sagt Jürgen Weller, Inhaber des Heimatverlags. „Zurzeit setzen wir nur religiös-christliche Bibeltexte, Gebete und Psalmen um. Dabei achten wir darauf, dass sie weit bekannt sind. Nach und nach werden wir weitere Texte umsetzen.“ 

Mehr zu Siegerlandthemen: www.buch-juwel.de

Samstag, 24. März 2018

Dr Haas woar flissich - Oarstern fröher



De Haase sinn aktiv zoar Oarsterzitt. (Fotos/ Repros: presseweller)

Die Hasen sind aktiv zur Osterzeit


Eijer em Gaarde, Kirchbesooch un Spaziergänge em Wald


Siegerland. Im März 2018. Für oos Kenner un de Ellern woar un ess et bess zom bahlige Oarsterrfest (Orschterfest) emmer ne besonnere Zitt. Dr Fröhjoahrsafang ess gemacht. Dn ahle Sproch va dr Moarer (Modder), dem Vahrer (Vadder), dr Oma orrer dm Opa (Ohm) a de Kenner gerret heut noch: „Kommt schwenn a'dt Fenster, dr Oarsterhaas!“ Woarn mr da flex gekomme, hees et: „Schaa, hä es grad öm de Ecke.“ Et woar net so schlemm, schleßlich hadde hä woahrl de Nester geföllt. Manches Moa mossden mr de Eier och em Schnee sooche. Dat woar net so schwer, doa se joa bond woarn. Dr Haas un sinn Mannschaft hadden ganze Arwet geleistet.

Zu Oastern hadde sech de Nadur ald e gröönes Kleid aagelejt. Noa dem kaale Wender woar dr Frühling wellkomme. De Sonn drängt e de Herze un e dt Gemöt. Weil et nu e deesem Joahr 2018 noch e dr dretten Märzwoche rechdich wenderlich woar, freue mr oos all op de wärmere Zitt und op Oarstern. Dr Fröhling ess oft bedechtet und besonge wurn. Der Dechder Emanuel Geibel schreew: „Un dräut der Winter noch sehr … es muss doch wieder Frühling werden ...“, un bie Eduard Mörike heißt et: „Frühling lässt sein blaues Band ...“.

Wie fröaer itz emmer noch
Mr Kennr soochden em Gaarde e dn Moosnesdern zwesche den blöende Krokussen, dn letzde Schneeglöckcher un dn Bösche de Eier un späer bim Spaziergang em Wald. Dr Haas hadde üwerlall wat abgeläet und sinn Arwet rechdich good gemacht! Dat schöarne Sochspeel hätt sech bis heut erhaale, weil oos Freunde un mir et bet oosen Kennern genauso machden, un de Kennr va einst et och e ihren Familien noch so haale.



Em Moosnest woarn de Eijer good gepolstert.

Im Moosnest sind die Eier gut gepolstert.


Mr sammeln Moos/ Oarsterdeko e dr Wohnung
Meist e dr Vorwoche zom groarße Chresdefest geng et bet der Moorer or den Ellern e dn Wald. Mr sammelden Moos für de Nester. Noch mee als em Gaarde zwitscherten rengsröm de Vöijel, die e de hellgröne Birke, Booche un Eiche soaßen orrer e dn Fechde un Dänne, die vor e paar Woche noch bet den Schneeäste wie Chresbäum ussgeseh hadden.
Deheim woar öarsterlich dekoriert: gröne Äste, allerlei Figuren we Hase un Küken, bemoalte ussgebloasene Eijer un op dem Bord och noch de Häsche-Schoarl. Doa mossden de ällere Kenner fröer dra denke, weil et Zeuchnisse for de Versetzung goaw, mr säete „Geftblärer“ (Gitftblätter) doazoo.


Schöarner Oarsterschmuck e Dreis-Diefebach, 2015. He bet zwo Assechde. 

Schöner Osterschmuck in Dreis-Tiefenbach, 2015. Hier mit zwei Ansichten.  


Dr Esseplan/ Stelle Zitt un Kirchebesoch
E dr Karwoche, besonnersch ab Gründonnersdach, geng et deheim ruhijer zoo. Manche hatten ald sitt Aschermettwoch gefastet. Va Donnersdach bes Karsamstach goaw et bie veelen Familien „Schmalhans Küchenmeister“. Meist woar Aafang der 19-Foffziger-Joarn och e dr Woche kaum Fleisch op dm Deller. Vor Oarstern stanne zom Beipiel Spinat bet Doffeln un Eiern, am Karfreitag meist gebroaerner Fesch op dem Desch. Dn Fesch konn mr bi oos donnersdachs em nahe Konsum kaufe.
Ze Oastern goaw et e üppiges Mahl bet Fleisch un Gemös und davor ne Fleischsobbe.
Manche gengen a Krafreidach un Oastern e de Kirche orrer e det Gemeindehaus, de meisde awwer zumindest a Oarstern, oft zesaame bet Noachbarn. Noa dr Kreuzijungsgeschechde e Golgatha woarn baal Donkelhitt un Stelle geweche. Bet dr Auferstehung hatte dat Läwe üwwer dn Tod gesiecht, wie ooser abendländischer Glaube oos dat lehrte un lehrt. Auferstehung! E dn Gesechdern dr Goddesdenstbesoocher stonn Freude.



Kirchgang stonn och op dm Plan, e Seeje zom Beispiel e de Nikolaikirche. Dat Bondglasfessder bet der Daufe uss dr St.-Peter- und Paul-Kirche e Seeje basst, weil et e dr Oarsternacht dr Tradidion noa Daufe goaw.

Kirchgang stand auch auf dem Plan, in Siegen zum Beispiel in due Nikolaikirche. Das Buntglasfenster mit der Taufe aus der St.-Peter- und Paul-Kirche in Siegen oasst, weil es in der Osternacht der Tradition nach Taufen gab. 


Spaziern goa un Besooche mache
Mr Kenner hadden ald vorm Kirchgang de Eier gesoocht und gesammelt. Späer woar och moa e Ei or e Haas uss Schokolade doabie. Die Oarster-Daae hadden Feier-Sonndachs-Glanz. Alle woarn bassend festlich aagezo(j)e.
Allei or bet Bekannte goaw et zesaame Kaffeedrenke bet Boden, Torte un oft Marmorkooche. Donoach kaom meist e Spaziergang durch dn Wald. Mr Kennr fonne noch henner dm eine un annern Baum or Bosch bonde Eijer. Am annern Festdach geng et zoo dn Groarßellern, wo sech och de Dande, Onkels, Kusengs un Kusinen zesaamefonne. Mr woarn doa bet Eijer-Dibbe, -Detsche or -Kibbe sowie bet Eijer-Weit und Hochwurf good beschäftigt. Welche Eijer woarn am stabilsten? Dat geng hin un her und hätt wahne Spaß gemacht. So hadden all e schöarnes Fest.



Spaziergänge durch de gröne Landschaften bet dn Wällern, he bie Weljersdorf. 

Spaziergänge durch die grüne Landschaften mit den Wäldern, hier bei Wilgersdorf. 



Ahle Bräuche un bonde Landschafte
Ur-ahles Bruchdom un Feste un dr Naome va dr germanischen Fröhjoahrsgöttin Ostera wernn zor Erklärung für Oastern gebrucht. De Haase und de Eijer stoa for de Fruchtbarkeit, wenn de Höhner als Produzende eher em Hennergrond bliewe. Dr Haas hätt enn de Schau gestoahrle.

Joahrin-, joahruss brengt der Fröhling neues Läwe un Erneuerung dr Nadur. Hä ducht de Landschafde ee e feines Grö un macht de Bloome bond. Hä zaubert e Lächeln op oose Gesechder, verhelft dm Läwe zu neuem Aarem un zeicht oos dat Wonnerwerk Nadur e neuem Glanz. Dr Fröhling bezeucht de Geheimnisse va allem Läwe. Georg Hainer

Weitere Hinweise siehe unten


>In Hochdeutsch mit leichten Veränderungen<


Ostern früher: Der Hase machte seine Arbeit gut
Eier im Garten, Kirchenbesuch und Waldspaziergänge

Im März 2018. Für uns Kinder und die Eltern war und ist es bis zum kommendem Osterfest immer eine besondere Zeit. Der Frühlingsanfang ist gemacht. Bis heute scheint sich der Spruch von Mutter, Vater, Oma oder Opa an die Kinder gehalten zu haben: „Kommt schnell ans Fenster, der Osterhase!“ Waren wir dann flugs da, hieß es dennoch: „Schade, er ist gerade um die Ecke.“ Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, weil er zumindest wohl die Nester gefüllt hatte.
Ostern kam mal etwas früher und mal etwas später. Manchmal mussten wir die Eier im Schnee suchen. Da war es praktisch, dass sie bunt gefärbt waren, und die zuständigen Hasen mit ihrer Mannschaft ganze Arbeit geleistet hatten. Oft aber schon strahlte auch die Sonne, und wir suchten die grünen Moosnester voller Eiern zwischen blühenden Krokussen, den letzten Schneeglöckchen und Büschen und später beim Spaziergang im Wald. . Und dieses „Spiel“ des Suchens hat sich bis heute erhalten, weil unsere Freunde und wir es mit unseren Kindern ebenso hielten, und die es nun wiederum in ihren Familien weiterhin pflegen. Wie schön.

Zu Ostern hat sich die Natur bereits ein grünes Kleid angelegt, und wenn die Sonnenstrahlen über blaue Krokusse und andere Frühjahrsblüher springen, dann wärmt das die Herzen und bringt tief drin Freude und Zufriedenheit. Der Frühling ist oft bedichtet und besungen worden. Auch in diesem Jahr wird er dringend erwartet, nachdem Väterchen Frost noch in der 3. Märzwoche heftig unterwegs war, eisiger Wind inklusive. Aber, wir halten es mit Emanuel Geibel, bei dem es im Gedicht heißt … es muss doch wieder Frühling werden …!, und Eduard Mörike „Frühling lässt sein blaues Band ...“.

Wir sammeln Moos/ Österliche Deko in der Wohnung
In der Vorwoche zum großen Christenfest ging es mit Mutter oder Eltern in den Wald, um Moos für die Nester zu holen. Noch mehr als in den Gärten begleitete uns im Wald von allen Seiten das Vogelgezwitscher, mal aus den hellgrünen Birken, den Buchen und Eichen und mal aus den dunklen Fichten und Tannen, die sich ehedem noch mit ihren schneebedeckten Zweigen als wahre „Weihnachtsbäume“ gezeigt hatten. Zu Hause war österlich dekoriert, mit grünen Zweigen, Hasenfiguren und ab und zu mit bunten, ausgeblasenen Eiern. Später standen dann ab und zu auf einem Bord auch Figuren der „Häschenschule“. Schule war auch für die Schulkinder wichtig. Früher stand Ostern noch wegen eines anderen Termins im Gedächtnis: Vor den Ferien gab's die „Versetzungs-Zeugnisse“, die „Giftblätter“.

Ruhige Tage mit Kirchgang
In der Karwoche ging es zu Hause ruhiger zu, vor allem ab Gründonnerstag. Viele hatten bereits seit Aschermittwoch gefastet. Besonders von Gründonnerstag bis Karsamstag hieß es in vielen Familien „Schmalhans Küchenmeister“. Ohnehin standen in den 1950er-Jahren während der Woche meist keine üppigen Fleischspeisen auf dem Essensplan. Vor dem Ostertag kochte Mutter dann zum Beispiel Spinat und Kartoffeln mit Eiern, an Karfreitag gab es meist gebratenen Fisch. Den konnte man bei uns donnerstags im nahen Konsum holen. Zu Ostern gab es dann ein üppiges Mahl mit Fleisch und Gemüse und vorher eine Fleischsuppe.
Manche gingen Karfreitag und an Ostern in die Kirche, die meisten zumindest am Osterfeiertag. Man gesellte sich oft mit Nachbarn zum Kirchgang. Die Dunkelheit und Stille zum Kreuzigungsgeschehen in Golgatha war gewichen, das Leben hatte über den Tod gesiegt, wie es uns unser abendländischer Glaube seit Generationen gelehrt hat. Auferstehung! In den Gesichtern der Gottesdienstteilnehmer stand Freude.

Spaziergänge und Besuche
Wir Kinder hatten schon vor dem Kirchgang die Nester gesucht und die bunte Eier-Vielfalt eingesammelt. In späten Jahren war auch manchmal ein Schokoladen-Ei oder -Osterhase dabei.
Ostern waren Tage im sonntäglichen Glanz. Alle waren festtagsgemäß, sonntäglich, gekleidet.
Alleine in der Familie oder mit guten Bekannten gab es gemeinsames Kaffeetrinken mit Obstboden, Torte und Marmorkuchen. Oft schloss sich ein Spaziergang durch den nahen Wald an. Wir Kinder fanden hinter diesem und jenem Baum oder Busch noch bunte Eier.
Am anderen Feiertag ging es zu Besuch bei den Großeltern, wo meist auch die Tanten und Onkels mit Familien in der Nähe wohnten. Wir Kinder waren dann mit Eier-Dippen, -Detschen, -Kippen, Eier-Weitwurf und -Hochwurf über die Wäscheleine beschäftigt. Welches Ei ist am stabilsten? Das war ein Hin und Her und hat Spaß gemacht. Alles das sorgte für erfüllte Festtage.

Ostern und Frühling
Uralte Bräuche und Feste sowie der Name der germanischen Frühlingsgöttin Ostera werden zur Erklärung für das Wort Ostern herangezogen. Hasen und Eier stehen für die Fruchtbarkeit, wenn auch die Hühner als Produzenten eher im Hintergrund bleiben. Der Hase hat ihnen die Schau „gestohlen“. Jahrein, jahraus sorgt der Frühling für neues Leben und Erneuerung der Natur. Er taucht Landschaften in ein mildes Grün und bunte Blumenfarben. Er zaubert ein Lächeln auf unsere Gesichter, verschafft dem Leben neuen Atem und zeigt uns das Wunderwerk Natur in wieder neuem Glanz. Frühling zeugt von den Geheimnissen allen Lebens.            Jürgen Weller

Die umfangreichere Geschichte in Hochdeutsch und mit mehr Bildern finden Sie im Gedichts- und Geschichten-Blog unter „Magazine, Blogs ...“ auf der Homepage www.buch-juwel.de. Dort gibt es auch weitere Hinweise zu Feiertags- und Siegerland-Berichten. Die Seiten und Blogs sind ohne Anmeldung aufrufbar.
Direkt zur Ostergeschichte im Blog: http://buchjuwel.blogspot.de/2018/03/ostern-fruher-der-hase-leistete-gute.html

Fotos aus verschiedenen Jahren, Veränderungen der Örtlichkeiten möglich. Irrtum vorbehalten. Wegen der Vielfalt der Aussprachen in Siegerländer Platt, können Wörter unterschiedlich sein. Hauptsächlich verwendet wurde hir Siegener mit einr Mischung aus Freudenberger Platt. Das komplette Impressum zu Buch-Juwel finden Sie auf der Buch-Juwel-Homepage, www.buch-juwel.de 

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