Das ist Rothaargebirge. Quellbereich der Sieg. (Fotos (c): presseweller)
Warum Zusatzbezeichnung? Naturparks sind Teil des Freizeiterlebnisses,
aber kein Museumsbild, das man nicht anfassen darf
Kommentar
Jürgen
Weller
Siegen. 12. Februar
2016 (DiaPrW). Im Quellgebiet von Sieg, Lahn und Eder sind wir gerne
einmal unterwegs. Schon im Vorhinein, als es Geplänkel um die
Bezeichnung des Naturparks Rothaargebirge gab, fragte auch ich mich,
warum nun gerade „Sauerland“ als Begriff noch angehängt bzw.
sogar vorangestellt werden sollte. (siehe dazu auch meinen Kommentar
aus 2014). Nun geht es aktuell auch schon um den Abbau von Rast- und
Parkplätzen.
Die
„Sauerland“-Befürworter haben sich durchgesetzt, trotz der
Bedenken in anderen Regionen. Im Frühjahr 2015 stand schließlich
fest: Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Na klasse. Wozu? Das ist einseitig, weil auch der Märkische Kreis, das Siegerland mit seinen
Misch-, Laub- und Nadelwäldern sowie das sehenswerte Wittgensteiner
Land Teil des neuen Naturparks sind wie eben auch das sicher
landschaftlich reizvolle Sauerland. Da man in eine solche
Bezeichnung, die zugleich als Vermarktungsname steht, nicht alle
Beteiligten packen kann, weil das nicht griffig wäre, frage ich mich
daher heute wie damals, warum es nicht einfach „Naturpark
Rothaargebirge“ heißt?! Welche Interessen haben da mitgespielt?
Woanders geht's prima
Andere machen das
vor, auch wenn verschiedene Länder beteiligt sind: Nationalpark Hohe
Tauern, also ohne Zusatz Kärnten oder Tirol; einer der ältesten
Nationalparks Europas, der Triglav- Nationalpark im heutigen
Slowenien, ist nach dem höchsten Berg, dem Triglav, benannt. In
Deutschland sind es zum Beispiel Nationalpark Müritz, Sächsische
Schweiz, Eifel usw. usw.
Warum es im südlichen Westfalen anders sein muss oder,
warum sich die Zuständigen der anderen Regionen auf solch eine
Namensgebung eingelassen haben, wäre zu hinterfragen. Wenigstens heißt der bekannte
Wanderweg noch Rothaarsteig.
Wanderpark- und Rastplätze gehören dazu. Hier, bei Walpersdorf im Netpher Land im jungen Tal der Sieg. Direkt daneben steht diese Infotafel. Gut!
Nun gibt es aktuell
auch schon andere Ungereimtheiten. Einem aktuellen Artikel der
Siegener Zeitung nach wird seitens der Gemeinde Erndtebrück darauf
hingewiesen, dass wohl nicht alle bestehenden Grill-, Rast- und
Parkplätze des „alten“ Naturparks im neuen zusammengeschlossenen Park Bestand haben werden.
Ein Naturpark ist aber kein Museumsbild, das man nicht anfassen darf,
sondern soll den Menschen als Teil der Natur dienen, eben auch als
Erholungs- und Freizeitraum im Rahmen der Naturschutzvorgaben.
Vielerorts sind Natur- und Nationalparks mit Leben erfüllt.
Unabhängig von der
Bezeichnung sollten Ausflügler und Urlauber das Rothaargebirge mit
seinen schönen Landschaften, tiefen Wäldern, tollen Ausblicken und
den schmucken Dörfern und Städtchen kennenlernen.
Hinweis
zum Autor: Jürgen Weller, Journalist und Autor, ist seit 1980 in der
Tourismusberatung – Medienauftritte usw. – für
Tourismusverbände, Gemeinden und Hotels, Resorts aktiv. Mit seinem
Medienbüro + PR DialogPresseweller setzt er die entsprechenden
Medienkampagnen direkt um. Seine Reiseberichte und Aktionen sind
auflagenmäßig millionenfach gedruckt. Die Heimat Siegerland ist ihm
stets ein besonderes Anliegen. Das drückt sich unter anderem in
seinen online erscheinenden Magazinen aus. In seinen langen Jahren
als Redakteur stellte er Siegen und das Siegerland Zeitungslesern
auch außerhalb des Siegerlandes vor und weist bis heute auf besondere Veranstaltungen hin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen